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Lukas Liese wurde 1991 in München geboren. Seit 2010 lebt und arbeitet er in Berlin.
"In meiner künstlerischen Arbeit ist Stein mein bevorzugtes Material, da er für mich durch seine Präsenz im Raum, seine geologischen Eigenschaften und seine kunst- und kulturgeschichtliche Bedeutung das Potenzial hat, in meinen Arbeiten eine Wechselwirkung zwischen Inhalt und Material aufzubauen. Dazu arbeite ich neben „klassischen“ Werkzeugen der Steinbildhauerei auch mit digitalen Werkzeugen oder Chemikalien. Beides kommt dabei sowohl bei meinen Skulpturen als auch bei meinen Reliefs zum Einsatz, bei denen ich die digital erstellten Motive in einem von mir entwickelten Verfahren in Marmorblöcke und -Platten ätze. Inhaltlich setzte ich mich dabei mit verschiedensten gesellschaftlichen und Phänomenen auseinander und versuche diese dabei mit dem Material in Einklang zu bringen und beidem gerecht zu werden."
Lukas Liese
Foto ©Nicolas Böttger
Die Edition „On Route“ zeigt eine Screenshot Navigationsroute, die zu einem Steinbruch auf den Monte Altissimo bei Pietrasanta unweit von Carrara führt. Diesen Steinbruch ließ Michelangelo im 16. Jahrhundert anlegen, da er hier Marmor von bester Qualität vermutete. Die Straße, die zu diesem Steinbruch führt, plante Michelangelo selbst - bis heute ist sie erhalten, der letzte Abschnitt ist heute ein Wanderweg. Mit „On Route“ möchte ich ein Schlaglicht auf die Ingenieursleistungen Michelangelos werfen, die oft hinter seiner Kunst übersehen werden. Die Gedanken, die er sich über Standorte von neu anzulegenden Steinbrüchen, effiziente Straßenverläufe, Statik von Brücken und Tunneln machte, brachten bereits im 16. Jahrhundert den industrialisierten Marmorabbau auf den Weg, der die Region um Carrara bis heute prägt. Mit den Reliefs der Edition „On Route“ begebe ich mich auf eine künstlerische Spurensuche zu Michelangelos Steinbruch. Dazu habe ich während eines Arbeitsaufenthaltes die gezeigte Route erkundet, mit Googlemaps als digitalem Hilfsmittel und seinem Steinbruch als Ziel. Unterwegs machte ich auf meinem Handy immer wieder Bildschirmfotos der Navigationsroute mit meinem Standort und dem „digitalen“ Blick aufs Ziel. In dieser limitierte Edition von 15 Unikaten kann man den Ortungspunkt beim Entlangwandern auf dem Weg zum Ziel den Monte Altissimo hinauf bis zu Michelangelos Steinbruch verfolgen. Das Motiv übertrug ich mit Säure auf Marmorplatten, die ich in der Form meines Handys zuschnitt.
Ausbildung
2019
Abschluss als Meisterschüler von Prof. Else Gabriel
bis 2019
Bildhauerei, Kunsthochschule Berlin Weißensee, Deutschland und University of Minnesota in Minneapolis, USA
Ausstellungen (Auswahl)
Uferhallen Berlin, Deutschland
Bärenzwinger Berlin, Deutschland
Kunstmuseum Heidenheim, Deutschland
Warte für Kunst in Kassel, Deutschland
Galerie Mazzoli Berlin, Deutschland
Kuratorenschaft (Auswahl)
Spoiler und Zentrale, Berlin, Deutschland
Stipendien
2023
Neustart Plus Stipendium der Stiftung Kunstfonds, Deutschland
2020
Elsa Neumann Stipendium des Landes Berlin, Deutschland
Inside Art Fellowship von Artists Inside, Deutschland
2018
art Stam Preis, Deutschland
2017
Deutschlandstipendium, Deutschland