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10.09. - 26.10.2025
Eine Rauminstallation von Amélie Esterházy. 10.09. - 26.10.2025
In der Ruine eines ehemaligen Hörsaals, eröffnet 1899 von dem Pathologen Rudolf Virchow und im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, entfaltet sich die Rauminstallation „Omnis Cellula e Cellula“ von Amélie Esterhazy. Der Ort – einst Zentrum medizinischer Lehre, heute von Zerstörung gezeichnet – bildet den Rahmen für eine Arbeit, die Konzepte von Wandel und Kontinuität aufgreift.
Ausgangspunkt der Arbeit ist Virchows Erkenntnis „omnis cellula e cellula“ – jede Zelle entsteht aus einer anderen Zelle. Esterházy entwickelt daraus eine schwebende Skulptur aus transparentem Stoff, die sich als fragile und zugleich präzise Struktur durch den zehn Meter hohen Raum der Ruine spannt. In ihrer Form reagiert die Skulptur auf Licht und Bewegung: Linien öffnen sich, Punkte verschieben sich, eine Hülle wächst zum Körper. Zwischen Geometrie und Organik, Ordnung und Veränderung changierend, wird die Skulptur zum Modell für stetige Transformation, für das, was bleibt, indem es sich wandelt. Der Mensch erscheint darin nicht als isoliertes Ich, sondern als Teil eines atmenden Gefüges: durchlässig, verbunden, ausgesetzt. Die Zelle als kleinste Einheit wird in der Skulptur zur Metapher für Kontinuität – für ein stetiges Werden, das nicht trennt, sondern verbindet.
Die Rauminstallation ist während der regulären Öffnungszeiten des Berliner Medizinhistorischen Museums zugänglich, sofern die Hörsaalruine nicht für Veranstaltungen vermietet ist. Wir empfehlen Ihnen, sich vor Ihrem Besuch beim Besucher:innenservice über die aktuelle Zugänglichkeit der Installation zu informieren. Für den Zugang ist ein gültiges Museumsticket erforderlich.
Amélie Esterházy ist eine deutsche Bildende Künstlerin, die in Berlin lebt und arbeitet. Seit 2008 entwickelt sie ein vielfältiges Werk, das Skulpturen, Installationen, Zeichnungen, Arbeiten auf Papier sowie Videowerke umfasst. In ihrer künstlerischen Praxis verbindet Esterházy oft biologische und mathematische Prinzipien mit poetischer Sensibilität. Sie hat an zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen teilgenommen, darunter etwa in Jeddah (Saudi-Arabien), Arco Lissabon und in München am Center for Advanced Studies der LMU. Zudem engagiert sich Esterházy kuratorisch in Berlin: Sie betreibt den Projektraum OPEN Berlin und hat dort Ausstellungen mit Künstler*innen wie Alicja Kwade, Katharina Sieverding und Gregor Hildebrandt organisiert.
Die Installation wurde durch eine Förderung der Berliner Sparkasse ermöglicht.
Photo by Amélie Esterházy