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Only Lovers Left Alive⎥Kuratiert von Amélie Esterházy⎥Mit Amélie Esterházy, Andreas Greiner, Lothar Hempel, Inȇs Henriques, Isa Melsheimer, Simon Mullan, Gerd Rohling, Pola Sieverding

„Only Lovers Left Alive“ - eine von Amélie Esterházy kuratierte Gruppenausstellung mit Amélie Esterházy, Andreas Greiner, Lothar Hempel, Inȇs Henriques, Isa Melsheimer, Simon Mullan, Gerd Rohling und Pola Sieverding - erforscht die Kräfte, die die künstlerische Praxis am Leben erhalten: Liebe, Hingabe und das komplexe Beziehungsgeflecht, das sich im Laufe eines Lebens in der Kunstwelt entwickelt.

Die Ausstellung verwischt die Grenzen zwischen persönlichen und professionellen Beziehungen in der Kunstwelt und lädt enge Mitarbeiter, Freunde und ehemalige Liebhaber zur Teilnahme ein. Durch das Zusammentreffen intimer Verbündeter wird die Ausstellung zu einer spielerischen und zugleich berührenden Reflexion über die Dauerhaftigkeit der Liebe - sowohl der romantischen als auch der kreativen -, die künstlerische Karrieren kontinuierlich antreibt und die beteiligten Personen nachhaltig prägt. Weit entfernt von einer sentimentalen Betrachtung positioniert „Only Lovers Left Alive“ die „Liebe“ als komplexe, treibende Kraft, die die Zurückgebliebenen verbindet und die Wege prägt, die sie in der Kunst weiter beschreiten.

Der Ausstellungstitel bezieht sich auf das gleichnamige romantische Filmdrama "Only Lovers Left Alive" aus dem Jahr 2013 von Jim Jarmusch über Vampire in der Gegenwart. In den Hauptrollen der britisch-deutschen Koproduktion sind Tom Hiddleston und Tilda Swinton zu sehen.

Mit Genehmigung der Künstler:innen und der Galerien Mehdi Chouakri, Berlin, Esther Schipper, Berlin/Paris/Seoul, Knust Kunz, München, DITTRICH & SCHLECHTRIEM, Berlin (u.a.).

ÜBER DIE KÜNSTLER:INNEN:

Amélie Esterházy (see "signed")

Andreas Greiner (geb. 1979, Aachen) lebt und arbeitet in Berlin. Greiner, der Medizin und Anatomie und zudem am Institut für Raumexperimente Kunst studierte, hat eine Praxis entwickelt, die zeitbasierte lebende und digitale Skulptur mit Fotografie und Video verbindet und das Augenmerk auf den Einfluss anthropogener Eingriffe auf die Form und evolutionäre Veränderung der „Natur“ richtet. Künstliche Intelligenz, lebende Organismen wie Algen, Fliegen und Hühner, genetisch veränderte Zellen und gefährdete Ökosysteme sind die Bauelemente einer Kunst, die durch einen markanten Perspektivwechsel die konventionellen Unterscheidungen zwischen Natur und Kultur, zwischen Mensch und nichtmenschlichen Wesen aufhebt. Greiners Elemente sind gewissermaßen wissenschaftliche Versuchsanordnungen, die die Wirkungen des Menschen auf die biologischen und atmosphärischen Abläufe unseres Planeten erforschen. Greiner hat seine Werke im Mönchehaus Museum Goslar als den 34. Preisträger des Kaiserring-Nachwuchskünstlerpreises ausgestellt, sowie in der Berlinischen Galerie, der Kunsthalle Mannheim, der Hamburger Kunsthalle, dem Centre Pompidou und vielen anderen renommierten Institutionen.

Andreas Greiner über seine Arbeit für die Ausstellung: Smooth Operator zeigt eine raster-elektronenmikroskopische Aufnahme eines Borkenkäfers. Dieser gehört zu den größten Schädlingen im Wald. Borkenkäfer befallen Bäume und fressen sich durch ihren Bast zwischen Stamm und Borke durch, sodass der Baum keine Nährstoffe mehr bekommt. Dabei bauen sie Gänge, in denen sie sich einnisten und fortpflanzen. Die vom Klimawandel verursachte Temperatursteigerung und zu lange Trockenzeiten führen dazu, dass Wälder geschwächt werden und dem Borkenkäfer zum Opfer fallen. Der Harz ist momentan die am stärksten betroffene Region Deutschlands. Hier wurden die ursprünglichen Wälder zwecks Abzahlung der Reparationen nach dem Zweiten Weltkrieg abgeholzt. Im Anschluss darauf fand die Wiederauforstung statt. Die dadurch entstandenen monokulturellen Fichtenwälder sind an die lokalen Naturbedingungen nicht angepasst sowie von aktuellen Klimaveränderungen stark betroffen und stellen somit ein einfache Beute für den Borkenkäfer dar, der sich in der Region exponentiell verbreitet und massive Waldflächen zum Absterben bringt.

Lothar Hempel (geb. 1966, Köln) lebt und arbeitet in Berlin. Lothar Hempel arbeitet mit einer Vielzahl von Medien und inszeniert komplexe Tableaus, die er als „Situationen mit Traumcharakter“ beschreibt. Hempels Szenarien haben weder einen offensichtlichen Anfang noch ein offensichtliches Ende, da sie sich wenig um Logik oder gesunden Menschenverstand scheren. Seine Assemblagen weisen zahlreiche Bezüge auf - zum Theater, zum Tanz, zur Kunstgeschichte und zur Politik -, und ihre dramatische Darstellung ist das verbindende Element zwischen ihnen. Sein Werk ist gekonnt und luxuriös inszeniert, aber die Mittel der Konstruktion und die illusionäre Schönheit sind immer präsent. Die Grundstimmung ist eine des Zweifels, in der die Protagonisten in Hempels Inszenierung obsessiv und hoffnungslos Visionen von intensiver Ekstase nachzujagen scheinen. Zu seinen Einzelausstellungen gehören Anton Kern Gallery New York (2025), Mehdi Chouakri, Berlin (2021); Modern Art, London (2018); Rosenwald-Wolf Gallery, Philadelphia (2018); La Conservera, Ceuti (2012); The Douglas Hyde Gallery, Dublin (2008); Magasin - Centre National d'Art Contemporain, Grenoble (2007); das Dallas Museum of Art (2002); und das Institute of Contemporary Arts, London (2002). In jüngster Zeit hat er an Gruppenausstellungen in der Galerie Perrotin, Paris (2020), im Le Centre national des arts plastiques, Paris (2018), in der Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig (2017), im La Panacée, Montpellier (2017), im Centre Pompidou, Paris (2017) und im MAMCO, Genf (2017) teilgenommen. Hempels Werke befinden sich in Sammlungen wie dem Astrup Fearnley Museum of Modern Art, Oslo; Frac des Pays de la Loire, Carquefou; MOCA, Los Angeles; und MoMA, New York.

Lothar Hempel über seine Arbeit für die Ausstellung: Das Foto ist aus dem "New Yorker" und zeigt Cate Blanchett als Blanche DuBois aus "A Streetcar named desire (Endstation Sehnsucht)", anläßlich ihrer Premiere auf dem Broadway. Die Lippen sind in der Arbeit blau eingefärbt. "Frozen". Das steht im fast paradoxen Widerspruch zur Figur der Blanche, die sich eigentlich im permanenten emotionalen melt-down befindet.

Inês Henriques (geb. 1996, Portugal) ist eine in Zürich lebende und arbeitende Künstlerin. In ihrer experimentellen, prozessbasierten Praxis behandelt sie das Kunstmachen als ein eigenständiges Thema. In erster Linie arbeitet sie zeichnerisch und konzentriert sich auf die Prozesse der Bildentstehung, wobei sie vermittelnde mechanische und/oder sich wiederholende Verfahren und Geräte wie eine Schreibmaschine, eine Bohrmaschine oder Gussformen einsetzt. Diese Vermittlungen werden durch ihre Beziehung zu den Kontexten, in denen sie sich bewegt, geprägt und bringen die Zeichnung in Beziehung zu anderen Disziplinen wie Skulptur und Installation. Henriques erhielt das Auslandsstipendium für Kunstausbildung der Calouste Gulbenkian Foundation und nahm an der ersten Ausgabe des FLAD-Kurses für visuelle Künste im Arquipélago - Contemporary Arts Center auf den Azoren teil. Seit 2017 stellt sie regelmäßig in Portugal, Deutschland und der Schweiz aus.

Inês Henriques über ihre Arbeit für die Ausstellung: Battlefields ist eine Serie von Zeichnungen, die zwischen 2020 und 2021 in Berlin mit einer elektrischen Schreibmaschine auf Papier entstanden sind. Der Titel bezieht sich auf die scharfen, sich wiederholenden Geräusche der Maschine. Die Schreibmaschine wurde entwickelt, um die Effizienz des Schreibens zu erhöhen, und war weit verbreitet für unsichtbare, schlecht bezahlte Arbeit - meist von Frauen - in bürokratischen und administrativen Bereichen. In Battlefields wird die Maschine zu einem Zeicheninstrument, bei dem sich die Wiederholung von der Produktivität zu einer Geste des Beharrens, der Akkumulation, der Aufmerksamkeit und der Vorstellungskraft wandelt. Der haptische Prozess der Bilderzeugung wird sichtbar gemacht, zusammen mit der - nutzlosen - Zeit, die die Künstlerin ihrer Praxis widmet. In Only Lovers Left Alive ist das Werk ein Akt des Engagements für das Kunstschaffen, die Aufrechterhaltung von Beziehungen zu Gleichgesinnten und insbesondere ein Beitrag zum Bereich der Zeichnung.

Isa Melsheimer (geb. 1968, Neuss) lebt und arbeitet in Berlin.
Melsheimer studierte von 1991 bis 1997 an der Universität der Künste Berlin und war Meisterschülerin in der Klasse von Georg Baselitz.
Die Künstlerin erhielt zahlreiche Stipendien und Aufenthaltsstipendien, darunter: Fogo Island Arts Residency 2017, der Marianne-Werefkin-Preis Berlin 2015, das Stipendium der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom 2013, ein Artist in Residence des Goethe-Instituts in Lissabon 2012, der Kunstpreis Stadt Nordhorn 2008, ein Aufenthalt in der Villa Aurora in Los Angeles 2007 und ein Stipendium der Chinati Foundation in Marfa, Texas 2005.
Isa Melsheimer ist bekannt für ihre Auseinandersetzung mit der Geschichte architektonischer Stile - insbesondere mit dem Erbe des Modernismus und den Beispielen konkreter Architektur aus den 1950er und 1970er Jahren - und ihre Werke sind Ausdruck intensiver Recherche und formaler Untersuchungen. Die Künstlerin agiert als Archäologin von oft vergessenen oder vernachlässigten Gebäuden, indem sie deren unverwechselbare Formen sowohl durch ihr Studium als auch durch ihre lebendige Neuinterpretation der Formen und des Geistes der Strukturen neu erschafft. Die Maßstabsverschiebung, die der Anspielung der Künstlerin auf architektonische Strukturen innewohnt, lässt die aus Gussbeton gefertigten Werke oft als Bänke, hockerähnliche Objekte, gestufte Stufen oder hohle Behälter erscheinen, die manchmal auch als Standorte für konstruierte exotische Vegetation dienen. Ihre glasierten Keramiken stellen eine andere Art der Darstellung von architektonischen Strukturen dar, die sich in Maßstab, Material und Farbe von den Quellen unterscheiden. Obwohl ihr Maßstab an das miniaturisierte und schematische Aussehen von architektonischen Vormodellen erinnert, fügen Material und Farben einen fantastischen, spielerischen Aspekt hinzu. Alle ihre Objekte sind in gewissem Maße frei, enthalten manchmal Elemente einer fantastischen Nachbildung, sind aber immer von einem tiefen Verständnis und Mitgefühl für ihre architektonischen Quellen durchdrungen.
Zu den jüngsten Einzelausstellungen der Künstlerin gehören: Concrete Bodies Are Finite, Centre international d’art du paysage Île de Vassivière (2022); COMPOST, Musée d’Art Moderne et d’Art Contemporain / MAMAC, Nice (2021); Der unerfreuliche Zustand der Textur, KINDL – Centre for Contemporary Art, Berlin (2020); Rain, le 19, Crac – Centre régional d'art contemporain, Montbéliard (2018–19); Metaboliten, Kunstverein Heppenheim, Heppenheim (2018); Psychotropische Landschaften, Städtische Galerie Delmenhorst, Delmenhorst (2018); The Year of the Whale, Fogo Island Gallery, Fogo Island (2018); Der tote Palast zitterte – zitterte!, Mies van der Rohe House, Berlin (2017); Kontrastbedürfnis, Ernst-Barlach-Haus, Hamburg (2015); We live in townscape and, after a trek, we shop in Futurism, art3 – art contemporain, Valence (2015); Examination of the Origins, Quartz Studio, Turin (2015); Synapsen, ikop Museum für zeitgenössische Kunst, Eupen (2014); Vermilion Sands and other Stories from the Neon West, Santa Monica Museum of Art, Santa Monica (2012); Isa Melsheimer, Carré d’art – musée d’art contemporain, Nîmes (2010), and Mittelland, Kunsthaus Langenthal (2010).

Simon Mullan (geb. 1981, Kiel) lebt und arbeitet in Berlin. Ausbildung: 2009 Royal University College of Fine Art Stockholm, Abteilung Video 2007 Universität für angewandte Kunst Wien, Transmediale Kunst.
Simon Mullan ist ein deutscher Konzeptkünstler, der für seine innovative Verwendung von Industrie- und Alltagsmaterialien bekannt ist, um Themen wie Arbeit, Männlichkeit, Subkultur und Identität zu erforschen. Mullans Werk umfasst Textilmalerei, Skulptur, Installation, Video und Performance. Er verwendet häufig Gebrauchsmaterialien wie Bomberjacken, Keramikfliesen, Sandpapier und Arbeiteruniformen für seine Kunst. Indem er diese Gegenstände dekonstruiert und neu zusammensetzt, stellt er traditionelle Vorstellungen von Kunst in Frage und untersucht die mit diesen Objekten verbundenen sozioökonomischen und geschlechtsspezifischen Assoziationen. Seine Werke weisen häufig strenge Formen und segmentierte lineare Formationen auf und verwandeln alltägliche Materialien in eindrucksvolle visuelle Aussagen. Mullans Kunst ist stark von seiner Herkunft aus der Arbeiterklasse und seinen Erfahrungen in verschiedenen europäischen Städten geprägt. Er reflektiert häufig über die Dichotomie zwischen Hoch- und Niederkultur, die Ästhetik der Arbeit und die Konstruktion männlicher Identitäten. Seine Verwendung industrieller Materialien und seine Konzentration auf das Handwerk sind eine Hommage an die Würde der manuellen Arbeit und gleichzeitig eine Kritik an gesellschaftlichen Strukturen und kulturellen Symbolen. Mit seinem multidisziplinären Ansatz fordert Simon Mullan weiterhin zeitgenössische Kunstpraktiken heraus und definiert sie neu, indem er den Betrachter dazu einlädt, sich mit dem komplexen Zusammenspiel von Material, Identität und Kultur auseinanderzusetzen.

Simon Mullan über seine Arbeiten für die Ausstellung: Meine Fliesenarbeiten nehmen direkten Bezug auf die Arbeitswelt von Fliesenlegerinnen und Fliesenlegern. Ich selbst habe dieses Handwerk als Jugendlicher vom Vater eines Freundes erlernt – zuletzt habe ich etwa am vergangenen Montag ein Badezimmer verfugt. Mit dem Einkommen aus dieser Tätigkeit finanziere ich unter anderem die Miete meines Kunstateliers. Die arbeitende Klasse trägt hier unmittelbar zur Produktion zeitgenössischer bildender Kunst bei – ein Spannungsfeld, das sowohl kritisch als auch liebevoll beleuchtet wird. Die Fliesenarbeiten tragen stets Vornamen – eine Hommage an die Menschen hinter der Arbeit. Die Installation Areumbit & Sean ist besonders persönlich: Sie verweist auf meinen jüngsten Bruder und seine zukünftige Frau, die am 09. Mai 2025 heiraten – dem Tag der Ausstellungseröffnung. Auch die Blaumänner verstehen sich als direkte Referenz an das Handwerk. Jeder einzelne wurde tatsächlich bei der Arbeit getragen. Sie tragen Spuren realer körperlicher Tätigkeit, Gebrauch, Anstrengung – Zeichen von Fleiß und Produktivität. Manche sind zerschlissen, andere mit Flecken versehen – stille Zeugnisse einer konkreten Arbeitsbiografie. In ihrer Patina spiegeln sich nicht nur Arbeitsprozesse, sondern auch Würde und Präsenz. Beide Werkgruppen – die Fliesen und die Blaumänner – sind vom Künstler selbst in Handarbeit gefertigt, ohne Studioassistenz. Sie sind eine Hymne an das Handwerk, an angewandte Kunst, an die Verbindung von Körper, Material und Idee.

Gerd Rohling (siehe "signed")
Nachdem er bereits bei Harald Szeemann auf der Biennale in Venedig, in der Neuen Nationalgalerie Berlin, im Hamburger Bahnhof Berlin oder im Museo arte Moderna in Rio de Janeiro ausgestellt hat, untersucht Rohling in seiner Arbeit für die Ausstellung in München das Phänomen der menschlichen Erinnerung im Hinblick auf die Komplexität eines „Versprechens“.

Pola Sieverding (geb. 1981) lebt und arbeitet in Berlin. Ausbildung: Studium an der Carnegie Mellon University Pittsburgh und am Surikov-Institut in Moskau, 2007 Meisterschüler an der Universität der Künste Berlin ab. Erhielt u.a. 2022 das NEUSTART KULTUR Stipendium und 2024 das KUNSTFONDS_Stipendium der Stiftung Kunstfonds. Sie wurde als Artist in Residence nach Ramallah, Prag, Lissabon und Nairobi eingeladen und war Gastdozentin an der International Academy of Art Palestine. Von 2016–2020 lehrte sie an der Akademie der Bildenden Künste in München. Sie ist Gründungsmitglied von düsseldorf photo+ Biennale for Visual and Sonic Media und für die Ausgaben 2022 und 2024 Teil der Künstlerischen Leitung der Düsseldorfer Biennale.
Ihre Arbeiten wurden international ausgestellt in der Aram Art Gallery, Seoul; Art in General, New York; Lumiar Cité, Lissabon; Neue Gesellschaft für bildende Kunst, Berlin; Anat Ebgi Gallery, Los Angeles; Neuer Berliner Kunstverein, Berlin; Palmengarten des Museum für Moderne Kunst, Frankfurt; Dubai Photo Exhibition, Dubai; NAK Neuer Aachener Kunstverein, Aachen; Video Art at Midnight, Kino Babylon, Berlin; Museum Abteiberg, Mönchengladbach; MAK Museum für Angewandte und Gegenwartskunst, Wien; KW Institute for Contemporary Art, Berlin; NRW Forum, Düsseldorf; Villa Schöningen, Potsdam; Centro de Arte Contemporaneo in Quito, Ecuador; KNUST KUNZ Galerie, München; signs and symbols, New York, OFFICE IMPART, Berlin; Galeria KEWENIG, Palma de Mallorca et. al.
Ihre Arbeiten, vorwiegend in den Medien Fotografie, Film und Video, untersuchen den menschlichen Körper als Träger geschichtlicher Narrative, welche ihrerseits gegenwärtige Diskurse über den sozialen Körper prägen. Grundlegend dafür ist die Idee des Porträtierens im Sinne eines interpretativen Lesens kultureller Einschreibungen in menschliche Körper, seien es antike Torsi, Wrestler oder Protagonist:innen unterschiedlicher Sub- oder Gegenkulturen. Dabei folgt Sieverdings Praxis von Anfang an immer auch einer Metapher zwischen Skin und Screen, zwischen Haut und Projektionsfläche und schließt in ihren Betrachtungen nicht-menschliche Körper, z.B. Architekturen, Austern oder Pflanzen, wie z.B. in neueren Werkserien wie „Hermaphrodites“ oder „Stigma“, mit ein.

Pola Sieverding über ihre Arbeit für die Ausstellung: In der fotografischen Serie „touche-touche“ spiegelt sich das Ausstellungskonzept von „Only Lovers Left Alive“ in der körperlichen Choreografie von Berührung wider: Zwischen Halten und Loslassen wird Nähe als fragile, aber formende Kraft sichtbar. Wie in der Ausstellung wird auch hier die Grenze zwischen Intimität und künstlerischer Kollaboration ausgelotet – eine Spannung, in der sich Liebe als ästhetische und existenzielle Bewegung manifestiert. Einge der abgebildeten Partner sind Kolleginnen, mit denen Sieverding eine langjährige, enge Freundschaft verbindet, andere sind Liebhaber. „Diese tiefen Verbindungen zwischen uns haben nicht nur unsere persönlichen Beziehungen geprägt, sondern auch unsere künstlerischen Praktiken miteinander verwoben.“ In der Ausstellung „Only Lovers Left Alive“ wird Liebe als eine kraftvolle, kreative Energie erforscht, die über das Private hinausweist. So transformieren sich Liebes- und Freundesbeziehungen in Sieverdings Bildern nicht zuletzt in eine (künstlerische) Sprache der Liebe, in eine Darstellung von Vertrauen, Intimität und der zugleich unüberbrückbaren Distanz, die jede Beziehung begleitet. In „Measuring Distance“ schwingt dabei auch eine liebevoll-kritische Referenz an Man Ray mit, vielleicht ein Wahlverwandter Sieverdings, und der, wie sie, die Fotografie als ein Mittel der emotionalen und intellektuellen Transformation verstand. Die langen, gewellten Haare, die hier fast surreal über den Kopf hinausfallen, messen oder üerbrücken sowohl körperlich als auch metaphorisch eine Distanz. Sieverdings Werke lassen private, intime Momente in einen universellen Kontext übergehen und reflektieren, wie künstlerische Aussagen aus tief persönlichem Erleben entstehen.

Installation View 1

touche-touche #1 - #7 2023 Pigment print on baryta paper, Alu-Dibond 62,2 x 41,9 cm © Pola Sieverding, VG Bild-Kunst

Klenze Palais am Odeonsplatz
Ludwigstraße 7
80539 München
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Mobil: +49 (0) 173 612 86 60
Galerie: +49 (0) 89 680 969 92
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(13-14 Uhr break)
Samstag: 12-16 Uhr